13. Hilfstransport
Dezember 2023
Unsere dreizehnte Fahrt hat am 14.12. bzw. für Thees am 13.12., der eine Nacht in Polen genächtigt hat
begonnen. Aufgrund beruflicher und krankheitsbedingter Behinderungen mussten Nathanael und Thees
diese Fahrt allein meistern.
In der Ukraine bekamen sie dann Unterstützung.
An der Grenze gab es leider die ersten Komplikationen, da es in der Ukraine eine neue Gesetzeslage gibt
nach der nur noch Hilfsgüter für Institutionen verbracht werden dürfen, die eine sogenannte Deklara-
tionsnummer haben (nicht zu verwechseln mit der Antikorruptionsnummer). Da dieses Gesetz eigentlich
erst nach einer Verschiebung am 01.04.2024 starten sollte hatten wir diese Nummer auch in der Ukraine
nicht angefragt. Nach einem Anruf bei Tatjana und etwas Hilfe des Grenzers konnten die Beiden die Grenze
dann aber überqueren und kamen am Mittag des 15.12. in Mykolajiw an.
Dort wurden Anna, der Leiterin des Hilfsfonds der Admiral Makarov Universität Medikamente und
medizinisches Gerät in einem mittleren sechsstelligen Warenwert übergeben. Dabei auch ein hochwertiger
OP Tisch und Gyn Stuhl.
Im Weiteren hat sie auch Drohnen erhalten, die dazu genutzt werden die Evakuierungswege aus den
umkämpften Gebieten zu überwachen, damit Verletzte und Zivilbevölkerung, die teilweise noch dort lebt
„sicher“ evakuiert werden können. Danach wurden die Beiden von Val in Empfang genommen, die extra
aus Odesa kam um in einem großen Fachbauhandel die bestellten Baumaterialien für die Umbaumaßnah-
men der Luftschutzkeller im Kinderheim zu kontrollieren und bezahlen. Danach wurde dann der Weg nach
Odessa angetreten um nach gut 35 Stunden auf den Beinen endlich ins Bett zu kommen.
Am 16.12. wurden zusammen mit Val weitere Besorgungen für das Kinderheim vorgenommen. Das
vorbestellte Sanitärmaterial, Türen, Tische und Laptops wurden gekauft. Bis alles erledigt war, war es dann
auch Abend und man schloss den Tag in einem ukrainischen Spezialitäten Restaurant ab, welches leckere
Speißen auftischte. Es ist schön, dass man trotz Krieg auch diese kleinen Ausszeiten nehmen kann.
Allerdings wurden die beiden dann auch kurze Zeit später Zeuge eines Drohnenangriffs direkt vor dem
Balkon ihrer Unterkunft, welcher in dieser Nacht auch noch ein Menschenleben gekostet hat. So nah ist der
Krieg leider bei all den Menschen.
Am 17.12. haben wir dann Tatjana getroffen, die sich extra aus Ihrem Einsatzgebiet zu den beiden nach
Odesa begeben hat. Auch ihr konnte das benötigte Hilfsmaterial in Form von Medikamenten, medizinis-
chem Gerät, Drohnen und vielen anderen Dingen übergeben werden, welches dringen von den
Sanitätskräften an der Front benötigt wird. Es war sehr schön Tatjana, welche uns die Möglichkeit Hilfe zu
leisten überhaupt erst ermöglicht hat, gesund zu treffen und etwas Zeit mit ihr zu haben. Man sieht ihr, die
ihren aktiven Militärdienst an der Front leistet die Strapazen allerdings auch an und es ist ersichtlich was
diese Menschen Tag für Tag leisten müssen.
Am 18.12. fuhren die Beiden zusammen mit Val, die sie morgens um 08.00 Uhr getroffen haben in „unser
Kinderheim im Bereich Cherson / Mykolajiw.
Wir hatten neben den Baumaterialien auch 250 Geschenkpakete für Weihnachten dabei, die Thees im
Vorfeld der Fahrt alle eigenhändig verpackt hat. Am Kinderheim angekommen wurde wieder ein herzlicher
Empfang bereitet und anhand dieser strahlenden Kinderaugen, die schon soviel Leid und schreckliches
haben sehen müssen wurde sofort klar, dass man diese Unterstützung einfach weiter machen muss.
Nach Besichtigung der Umbaumaßnahmen, die bereits begonnen hatten;
wir konnten im Vorfeld schon durch eine großzügige Spende des Lionsclubs Herdecke veranlassen, dass
Baumaterial gekauft wurde, hat die Musikgruppe des Kinderheims noch ein tolles Konzert geboten, welches
dann leider durch einen Luftalarm unterbrochen wurde und die Kinder in den Luftschutzkeller mussten. Val,
Nathanael und Thees sind dann auch aufgebrochen, da noch der Rückweg nach Odesa anstand. Die beiden
wurden dann noch zu Val nach Hause zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen bevor sie sich dann
für eine letzte Nacht ins Hotel begeben haben.
Am 19.12. um fünf Uhr morgens begann für die beiden dann die Heimfahrt. Nach einem langen Weg
kamen sie dann ziemlich müde aber mit dem schönen Gefühl wieder etwas richtiges getan zu haben am
20.12. zu Hause an.
Daniel Reinhardt (Vorsitzender)